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Aktiv an den Schulen

Warum die Arbeit von Schule der Vielfalt wichtig ist!

Die unten aufgeführten Zitate machen unterschiedliche Motive für Aktivitäten an der eigenen Schule deutlich. Auf den folgenden Seiten bekommen Sie / bekommt ihr Tipps für Aktionen und erfahrt den Weg, wie Sie / ihr Projektschule werden könnt. Wenn ihr über die Schaltflächen scrollt, könnt ihr die Berichte aus den Schulen weiterlesen.

Ich will das tun, was heterosexuelle Pärchen auch selbstverständlich dürfen: Auf einer Stufenparty Händchen halten, von der neuen Liebe erzählen. Es ist einfach ein besseres Gefühl zu sich zu stehen. Schülerin, 15 Jahre
In der 6. Klasse hat eine eifersüchtige Freundin mich und meine beste Freundin als Lesben bezeichnet. Damals wusste ich noch nicht, dass das was mit mir zu tun haben könnte und meine Mitschülerin wusste wahrscheinlich auch nicht so genau was sie da sagt. Klar war, dass sie uns beschimpfen wollte.
Schwuchtel als Schimpfwort, Kritzeleien auf der Schulbank – die Lehrer und Lehrerinnen lassen das unkommentiert so stehen.

Wenn schwul oder lesbisch Sein in der Schule auf positive, selbstverständliche Weise thematisiert werden würde, dann hätte ich bestimmt auch früher realisiert, dass ich mich in Frauen verliebe und hätte mir auch weniger Sorgen über die Reaktionen meines Umfeldes gemacht.

Ich habe mich in der Schule geoutet, weil ich mich nicht verstecken will. Ich will das tun was heterosexuelle Pärchen auch selbstverständlich dürfen: Auf einer Stufenparty Händchen halten, von der neuen Liebe erzählen. Es ist einfach ein besseres Gefühl zu sich zu stehen.

Klar gab es Blicke – das verunsichert. Man fragt sich einfach was in den Köpfen vorgeht. Vor allem da eher getuschelt, als dass direkt angesprochen wird.
Aber eine Mitschülerin hat mich auch mal angesprochen und gesagt, dass sie es cool findet, dass ich zu mir stehe. Ein Lehrer bei mir an der Schule lebt auch offen schwul – das war ein positives Beispiel für mich. Gleichzeitig hat mir das aber auch vor Augen geführt, dass es auch negative Reaktionen geben kann. So wurde oft über ihn gelästert – mit einem stark sexualisierten Blick. Es wurde nur an Sex gedacht, nicht daran, dass es auch um Liebe und Beziehungen geht.

Meine Freunde waren in dieser Zeit weiterhin für mich da: Einer hat sich sogar bei mir geoutet – es ist eben leichter, wenn man Vorbilder hat und weiß, dass es irgendwie geht.

Eine häufige Reaktion von MitschülerInnen war auch, dass mir nicht geglaubt wurde, da ich wohl nicht dem Klischeebild eines Schwulen entspreche. Schüler, 16 Jahre
Mein Coming Out in der 10. Klasse kam durch Zufälle zustande – Mitschüler von mir haben ein Poster in meinem Zimmer gesehen, was nahe legte, dass ich schwul sein könnte. Das führte zu Getuschel, ständigem Kichern in meiner Gegenwart und es gab auch dumme Sprüche. Irgendwann fragten sie mich unter großem Gekichere, ob ich denn schwul sei. Ich sagte ja – da war es dann raus.
Einerseits war diese Offenheit und Klarheit gut und es gab auch bestärkende Kommentare von Mitschülerinnen. Aber es gab auch Vorfälle, die mich sehr verletzt haben. Es gab Gezischel auf dem Gang: „Da geht der Schwule“, Schülerinnen sind hinter mir hergelaufen um die Regenbogenflagge an meinem Rucksack anzuglotzen und einmal traf ich abends zufälligerweise betrunkene Mitschüler von mir, die mich massiv anpöbelten und bedrohten.
Der Lehrer an den ich mich nach diesem Vorfall wandte, ging nicht auf das Thema Mobbing und wie es gestoppt werden könnte ein. Er ging zwar allgemein auf das Thema Schwul – Sein ein, aber schien nicht bereit konkret einzugreifen, um diese homophoben übergriffe zu beenden. Da habe ich mich nicht ernst genommen gefühlt. Bei Lehrerinnen und Lehrern, von denen von alleine nie Unterstützung kam, weiß man sowieso nicht, ob man Unterstützung erhält oder eher ins offene Messer läuft, wenn man sich an sie wendet.
Eine häufige Reaktion von MitschülerInnen war auch, dass mir nicht geglaubt wurde, da ich wohl nicht dem Klischeebild eines Schwulen entspreche. Scheinbar sind alle Schwulen Friseure….wenn man die üblichen Schubladen sprengt, dann hat das Konsequenzen.
Es ist schwierig einen Lehrer zu finden, für den es wichtig ist, daran zu arbeiten. Schüler eines Gymnasiums
Es ist schwierig für Themen wie Liebe, Freundschaft, Sexualität, Schwul-Lesbisch-Sein Lehrer zu finden, für die es wichtig ist, dazu zu arbeiten. Ich wurde als Schülervertreter nicht freigestellt für die Vorbereitung, es gab lange Gespräche mit dem Rektor und den Leuten von der Beratungsstelle bis wir an unserer Schule endlich ein Projekt zu Homosexualität machen konnten.
Ich würde sagen, dass ich nicht ausschließen würde, später mal etwas anderes als heterosexuell zu sein. Schülerin einer Gesamtschule
Die Veranstaltung zum Thema Sexuelle Orientierung war sehr interessant und abwechslungsreich. Ich fand es sehr gut, dass es auch um Sexualität als Ganzes ging und somit Homosexualität nicht wieder als etwas Unnormales dargestellt wurde. Meine überzeugung, dass weder Homo-, Bi-, Hetero- noch Asexualität etwas Unnormales ist, wurde durch den Besuch und die Veranstaltung bestärkt und ich würde sagen, dass ich nicht ausschließen würde, später mal etwas anderes als heterosexuell zu sein.
Ich freue mich als Lehrerin durch externe Gesprächspartner unterstützt zu werden. In unserer Rolle sind wir oft nicht die ersten Ansprechpartner für intime Fragen und zudem oft selbst mit dieser Thematik überfordert. Lehrerin einer Gesamtschule
Ich freue mich als Lehrerin zu diesem Thema kompetent unterstützt zu werden. Besonders solche für Jugendliche delikate Themen brauchen externe Gesprächspartner, die durch ihre persönliche Erfahrung den SchülerInnen einen ganz anderen Horizont eröffnen können. Der Homophobie, die ich durch alle Alterststufen unserer Schule beobachte, muss offensiv entgegen gearbeitet werden und damit sind wir KollegInnen meist selbst überfordert und durch unsere Rolle oft nicht die ersten AnsprechpartnerInnen für intime Fragen.
Es ist schwierig einen Lehrer zu finden, für den es wichtig ist, daran zu arbeiten. Schüler eines Gymnasiums
Bei den Schülern handelte es sich um Teilnehmer eines Kurses der Jahrgangsstufe 10; es waren viele Schüler mit Migrationshintergrund dabei. Bei den Vorgesprächen stellte sich – nicht überraschend – heraus, dass etliche vor allem der männlichen Teilnehmer doch starke Vorurteile gegen Homosexuelle, vor allem gegen männliche Homosexuelle, hatten. Zumindest äußerten viele Verständnislosigkeit.
Der Workshop hat hier sicherlich eine änderung bewirkt; das lag vor allem an den beiden Teamleitern, die von den Schülern und Schülerinnen als sehr sympathisch, authentisch und kompetent eingeschätzt wurden. Der Workshop hat dem Kurs Spaß gemacht und den Jugendlichen wichtige Erfahrungen ermöglicht.
Es wäre wünschenswert, wenn sich viele Schulen diesem Projekt anschließen würden. Denn die Akzeptanz gegenüber Lesben und Schwulen muss zur Selbstverständlichkeit werden. Udo Hensche, Schulpflegschaftsvorsitzender der Joseph-Beuys-Gesamtschule – Düsseldorf, zum Start an der ersten Projektschule von Schule der Vielfalt in Deutschland.
Als ich im Oktober 2008 über einen Newsletter von dem Projekt „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt“ gehört habe, fand ich die Idee wirklich super. über die Webseite des Projektes konnte ich mir mehr Informationen holen. Daraufhin habe ich den zuständigen Abteilungsleiter in der Schule meines Sohnes informiert. Fast zeitgleich bekam ich eine Mail der Schulleiterin, mit der ich schon in sehr engem Kontakt stand. Sie bat mich um eine Stellungnahme und wie das Projekt bei der übrigen Elternschaft ankommt, wenn sie die Joseph-Beuys-Gesamtschule anmelden würde.

Als Mitglied der Schulpflegschaft konnte ich den Großteil der übrigen Eltern gut einschätzen. Ich teilte der Schulleiterin mit, dass es wohl keine Probleme geben würde, so dass die Schulleitung die Schule bei diesem Projekt anmeldete. Ich informierte einen Teil der Elternschaft darüber und bei der nächsten Sitzung der Schulpflegschaft wurde „Schule ohne Homophobie – Schule der Vielfalt“ der Elternschaft vorgestellt. über die sehr positive Resonanz der Elternschaft waren die Schulleiterin Regine Brochhagen-Klein und ich sehr erleichtert.

Als das Team von SCHLAIU Düsseldorf das letzte Mal unsere Schule besucht, wurden die einzelnen Teamer sehr freundlich von den Schülerinnen und Schülern aufgenommen. Sie lernten teilweise zum ersten Mal Schwule und Lesben kennen und stellten fest, dass es keinen Unterschied zu anderen Mitmenschen gab. Im Nachhinein wurde mir Seitens einiger Eltern von sehr positiven Gesprächen im Elternhaus berichtet.

Die Mitglieder der Schulkonferenz, die aus Lehrern und Lehrerinnen, Elternvertretern und Schülervertretern besteht, beschlossen 2009 einstimmig, dass das Projekt „Schule der Vielfalt“ in das Schulprogramm aufgenommen wird. Als Schulpflegschaftsvorsitzender bin ich stolz, dass die Schule meiner beiden Kinder gegen Vorurteile gegenüber Schwulen und Lesben vorgeht. Es wäre wünschenswert, wenn sich viele Schulen diesem Projekt anschließen würden. Denn die Akzeptanz gegenüber Lesben und Schwulen muss zur Selbstverständlichkeit werden. Wir als Eltern müssen den Jugendlichen gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern mit Hilfe des SCHLAU-Teams vermitteln, dass es verschiedene Lebensweisen gibt, die lebenswert sind. Diskriminierung und Gewaltübergriffe auf Lesben, Schwule und Trans* müssen unterbunden werden.

Überzeugende Worte aus der Sicht der Schüler_innen, gesprochen von SV-Vertreter Felix (Video vom Projektauftakt). Wir danken dir dafür!

Stollenverkauf am Tag der offenen Tür zu Gunsten der Aids-Hilfe (Joseph-Beuys-Gesamtschule)
Schule der Vielfalt ist ein bundesweites Antidiskriminierungsnetzwerk. In Nordrhein-Westfalen wird das Programm durchgeführt als Kooperation von: