Trans*feindlichkeit
Das Antidiskriminierungsprojekt Schule der Vielfalt ist auch ein Projekt gegen Trans*feindlichkeit.
Trans*feindlichkeit (Ablehnung von Trans*Personen) drückt sich aus durch Infragestellen oder Aberkennen der Geschlechtsidentität, sprachliche Unsichtbarmachung, psychische und körperliche Gewalt.
Homophobes Verhalten steht teilweise in einem engen Zusammenhang zu Trans*feindlichkeit, da Außenstehende die vermeintliche Homosexualität einer Person häufig an deren Abweichung von als geschlechtstypisch geltenden Verhaltens- und Ausdrucksweisen zu erkennen glauben. Diese Heteronormativität geht von starren Geschlechterrollen aus, setzt Heterosexualität als selbstverständliche Norm und stilisiert LSBTI*(lesbisch, schwul, bi, trans* oder inter*) Menschen zu (abnormen) Abweichlern. Häufig sind damit verbunden: Vorstellungen von Männlichkeiten, die Genderfrage bzw. eine Unterdrückung durch Sexismus.
Empfehlungen gegen Trans*feindlichkeit im pädagogischen Bereich
Beim ersten Fachaustausch von Schule der Vielfalt, der den Titel „Für eine Kindheit und Jugend ohne Transphobie: Wie können Schule und Jugendhilfe Trans*–Kinder und –Jugendliche sowie deren Familien unterstützen?“ hatte, wurden in Workshops die Herausforderungen an pädagogische Fachkräfte im Themenbereich Trans* erarbeitet.
Ergebnisse der Workshops (Auszüge)
Hilfreiche pädagogische Haltung
- Trans*Jugendliche sind Expert_innen in eigener Sache
- allgemein Ismen & Heteronormativität hinterfragen
- Homo- und trans*-phobe Äußerungen von Schüler_innen und Kolleg_innen nicht so stehen lassen
- Reflektion der eigenen Haltungen und Konzepte zu Geschlechterrollen und Genderperformance (bereits in der Ausbildung)
- fragend offen (v.a. in Beratung), empathisch, akzeptierend
- realistische Einschätzung der eigenen Kompetenz: Abgabe an Expert_innen
- Keine Vorverurteilung: jeden Menschen so nehmen wie er_sie ist
- Schutzraum, Raum und Zeit bieten, aufklärend, tolerant
- wertschätzend, demokratiepädagogisch
Welche Maßnahmen können dazu führen, dass sich Trans*Jugendliche in sozialen Räumen (Schule, KJH …) wohlfühlen?
- Thematisierung / Ahndung von Transphobie unter Jugendlichen
- all-gender-Toiletten
- Nicht nur von Männern und Frauen sprechen (im mündlichen wie im schriftlichen Sprachgebrauch),
- nach Pronomen fragen,
- Anrede und Vornamen wählbar machen, wenn möglich auch auf (Abschluss-) Zeugnissen
- Vielfalt öffentlich sichtbar machen: Leitbild/ Selbstverständnis
- Trans* explizit erwähnen
Ideensammlung für pädagogische Angebote
- Expert_innen in den Unterricht einladen / einbinden
- Foren für Gespräche schaffen
- Fortbildung für Pädagog_innen (u.a. Kollegiums-Fortbildungen)
- Aufklärungsarbeit – > SCHLAU – Workshops
- „Schule der Vielfalt“ werden
- Diversity-Beauftragte an jeder Schule
Hier geht es zur Dokumentation der Veranstaltung: „Für eine Kindheit und Jugend ohne Transphobie“